Tipps und Tricks, rund ums erste eigene Brot
Backe dein erstes, eigenes Brot
Wir Deutschen sind bekannt für unsere Vielfalt an Brotsorten. Es spricht nichts dagegen, in einer Bäckerei deines Vertrauens ein frisches Brot zu kaufen. Besser ist es aber, wenn du dein eigenes Brot backst. Das ist nicht schwer und ist ein tolles Gesamterlebnis. Es fängt schon damit an, dass du den Teig während dem Kneten immer wieder befühlen kannst. Weiter kannst du beobachten, wie sich dein Teig nach einiger Zeit verändert. Schließlich ist der Duft fantastisch, der aus dem Ofen während dem Backen kommt und zu guter Letzt schmeckt dein eigenes Brot einfach frisch und selbstgemacht am besten. Einer der größten Vorteile, die du beim Selberbacken aber hast ist, dass du dann immer weißt was in deinem Brot drin ist, bzw. nicht drin ist.
Kneten von Hand oder mit der Maschine ist eine Glaubensfrage. Meine ersten Brote habe ich auch von Hand geknetet. Es ist schon toll, den Teig zu fühlen. Mittlerweile knete ich ausschließlich mit meiner Küchenmaschine und ich habe schnell gemerkt, dass die Teigkonsistenz viel besser geworden ist. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass ich nicht lange genug von Hand geknetet habe. Das kann nämlich gut und gerne 20-30 Minuten dauern, bis die gewünschte Teigkonsistenz erreicht ist. Ich empfehle dir daher, eine gute Küchenmaschine zu benutzen.
Um dein erstes eigenes Brot zu backen, brauchst du diese Utensilien:
- (eine Küchenmaschine)
- eine Schüssel
- einen Deckel oder ein Küchenhandtuch
- eine Backform (Kastenform)
- eine ofenfeste Form, z.B. eine Auflaufform für den Wasserdampf: geht aber zur Not auch ohne
Ein Brot besteht in den Grundzutaten ebenfalls nur aus wenigen Zutaten:
- Mehl
- Triebmittel (Hefe oder Sauerteig: ich habe mit Hefe angefangen)
- Salz
- Wasser
- Evtl. etwas Zucker, um die Hefe zu unterstützen, die sich von Zucker „ernährt“
Diese Grundzutaten kannst du mit Körnern, Saaten, Gewürzen, Nüssen oder Kräutern erweitern.
Zutaten für dein erstes Brot
- 500g Weizenmehl Type 550
- 1 Tl Trockenhefe
- 2 Tl Salz
- ½ Tl Zucker
- 310 ml Wasser
Zubereitungszeit
- ca. 20 min reine Arbeitszeit
- ca. 2 Stunden Gehzeit
- ca. 45 min Zeit zum Backen
Aufwand
gering | mittel | hoch
SCHRITT FÜR SCHRITT
Schritt 1
Du beginnst damit, alle trockenen Zutaten (Mehl, Hefe, Salz, Zucker) in einer Rührschüssel zu vermischen.
Schritt 2
Nun gibst du in der Küchenmaschine auf der ersten Stufe einen Großteil des Wassers, jedoch noch nicht alles dazu. Warte kurz, bis das Mehl das Wasser ganz aufgenommen hat und gieße den Rest dazu. Der Teig löst sich nun langsam vom Schüsselrand. In diesem Schritt verquellen die Zutaten. Dies dauert ungefähr 5 Minuten. Danach stellst du die Küchenmaschine eine Stufe höher und knetest den Teig weitere 10 Minuten. Jetzt bildet sich das Klebergerüst (Gluten), das für die Stabilität und das Volumen des Brotes wichtig ist.
Ob du lange genug geknetet hast, kannst du mit Hilfe des sogenannten Fenstertests herausfinden:
Du ziehst mit befeuchteten Händen ein Stück Teig in die Länge. Reißt er schnell ein, ist das Klebergerüst noch nicht genug ausgebildet. Kannst du den Teig so dünn ziehen, dass man fast schon hindurch schauen kann wie bei einem Fenster, ist das Gluten ausgebildet und die Knetzeit war ausreichend.
Du musst also deine Finger durch den Teig hindurch sehen können. Auch die Teigoberfläche sieht dann viel geschmeidiger aus.
Schritt 3
Die erste Arbeit ist getan. Der Teig braucht jetzt zum Gehen. Bei deinem Brot lässt du den Teig ungefähr 1 ½ Stunden zugedeckt mit einem Deckel oder Küchenhandtuch bei Zimmertemperatur gehen. Wenn es 2 Stunden werden, ist es aber auch nicht schlimm. Der Teig verdoppelt sein Volumen während dem Gehen. Außerdem können sich die Glutenstränge weiterbilden.
Schritt 4
Jetzt wird der Teig weiterverarbeitet. Aber vorher musst du eine Kastenform einfetten und mit Mehl ausstreuen, damit der Teig nicht kleben bleibt. Damit der Teig eine schöne Spannung und eine schöne Form bekommt, musst du den Teig wirken, d.h. straffen und in Form bringen. Wie das genau funktioniert zeige ich dir im verlinkten Artikel. Danach kommt der Teig in die Kastenform. Diese deckst du wieder mit einem Küchenhandtuch ab und lässt ihn 30 Minuten ruhen.
Schritt 5
Brot braucht anfangs eine hohe Backtemperatur, um den Ofentrieb zu fördern. Der Ofentrieb ist dafür zuständig, dass das Brot im Ofen hochgeht. Daher braucht der Ofen einige Zeit um Aufheizen. Du heizt den Backofen rechtzeitig auf 230 Grad Celsius Ober- und Unterhitze vor. Schon beim Vorheizen stellst du eine ofenfeste Form mit Wasser auf den Backofenboden. Das sorgt für ordentlich Dampf, damit das Brot aufgehen kann und die Brotoberfläche nicht zu schnell fest wird. Außerdem ist der Wasserdampf für eine knusprige Kruste wichtig.
Schritt 6
Wenn du möchtest, kannst du den Teig nach der Gehzeit mit einem scharfen Messer einmal der Länge nach einschneiden. Dann reißt das Brot an dieser Stelle schön auf.
Das Backblech oder Gitter schiebst du ins untere Drittel in den Ofen.
Schritt 7
Nach ungefähr 5 Minuten reduzierst du die Temperatur auf 200 Grad Celsius und backst das Brot in ca. 35 Minuten fertig. Je nach Ofen kann es auch 5 Minuten mehr oder weniger dauern. 10 Minuten vor Schluss nimmst du die Wasserschale aus dem Ofen und lässt die Ofentüre kurz offen, damit der Dampf abziehen kann. Wenn das Brot deinen gewünschten Bräunungsgrad erreicht hat, nimm es aus dem Ofen und stürze es auf ein Gitter. Klopfe mit den Fingerknöcheln auf den Brotboden. Hört es sich hohl an, ist das Brot fertig. Ansonsten gibst du es noch einmal 5 Minuten ohne Form zurück in den Ofen. Wenn du einen Bratenthermometer hast, kannst du damit auf Nummer sicher gehen, dass dein Brot fertig ist. Es braucht eine Kerntemperatur von 98 Grad Celsius.
Am Schluss kommt der schwierigste Teil. Du muss das Brot auskühlen lassen, bevor du es anschneidest. Es könnte sonst innen reißen. Ausgekühlt lässt es sich viel besser schneiden.
Vielleicht hast du ja jetzt Lust bekommen, dein erstes eigenen Brot zu backen. Versuch es einfach und gib nicht auf, wenn es nicht gleich beim ersten Mal 100%ig klappt.
Ich würde mich über eine Rückmeldung bei Pinterest oder per Mai freuen, wie es bei dir geklappt hat.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken. Lasst es euch schmecken.
Eure Anja
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