Brotbacken für Einsteiger #1

Mein erstes Weizenbrot

Für das erste Brot habe ich mich für ein Brot nach der No-knead-Bread-Methode entschieden. Ich habe auch schon einen eigenen Beitrag über die No-knead-Breads geschrieben. Dort erkläre ich diese Methode ziemlich ausführlich. Zusammengefasst bedeutet das, dass du den Teig nicht kneten, sondern nur zusammenrühren musst. Dies hat den Vorteil, dass du dir keine Gedanken über irgendwelche Knettechniken machen musst. Der Teig geht ganz einfach über Nacht. So entwickelt sich ein toller Geschmack und das Brot wird bekömmlicher.

Unser erstes Brot ist ein reines Weizenbrot. Weizenmehl ist durch seinen hohen Anteil an Klebereiweiß (Gluten) sehr gut backfähig. Das heißt, die Krume (das Brotinnere) ist locker und der Teig geht gut auf. Mehle haben unterschiedliche Typenzahlen. In dem Beitrag „Welcher Mehl-Type bist du?“ kannst du nachlesen was das bedeutet. Die verschiedenen Typenzahlen und ihre Backeigenschaften des Weizenmehls beschreibe ich aber auch im zweiten Beitrag dieser Einsteigerreihe.

Jedes Brot benötigt Mehl, Salz, Wasser und ein Triebmittel. Dieses kann z.B. Hefe, Sauerteig oder Backpulver sein. Wir fangen mit Hefe an. Ich verwende gerne Trockenhefe, da sie sich sehr gut lagern lässt. An Utensilien benötigst du auch nur wenige Dinge. Diese hast du vielleicht sowieso zu Hause.

An Zutaten benötigst du:

– 500g Weizenmehl (Type 550)
– 1/4 Tl Trockenhefe
– 2 Tl Salz
– 380ml Wasser

An sonstigen Utensilien benötigst du:

– Rührschüssel (am besten mit Deckel, ansonsten benötigst du noch ein Geschirrhandtuch)
– Rührlöffel
– Kastenform

Zutaten

Schritt 1

Die No-knead-Bread-Methode ist denkbar einach: Du gibst alle Zutaten in eine Schüssel und verrührst sie zu einer homogenen Masse. Wundere dich nicht über die Konsistenz. Der Teig muss so flüssig sein. Decke nun die Teigschüssel mit  dem Deckel oder einem Geschirrhandtuch ab und lasse ihn so ungefähr 12 Stunden gehen. Das ist nur eine grobe Angabe. Wenn es nur 10 Stunden oder aber 16 Stunden werden, ist das überhaupt nicht schlimm. Ich lasse den Teig meist über Nacht gehen. In dieser Zeit arbeitet die Hefe und die Glutenstränge entwickeln sich.

Zutaten mischen

Schritt 2

Nach der Gehzeit sieht der Teig schön „blubberig“ aus. Es sind überall schöne kleine Bläschen entstanden. Das ist das Zeichen, dass die Hefe ihre Arbeit getan und den Teig aufgelockert hat.

Nun musst du den Teig einmal Dehnen und Falten. Diese Bearbeitung hilft dem Teig Spannung zu geben, da das Klebergerüst gestärkt wird. Man sieht auch auf den Bildern eine Veränderung in der Teigstruktur.

Schritt 3

Nun bereitest du die Kastenform zu, indem du diese einfettest (z.B. mit Margarine) und mit Mehl bestäubst. Dann haftet der Teig nicht an. Dann kommt der Teig in die Kastenform. Decke die Kastenform wieder mit einem Geschirrhandtuch ab und lasse den Teig weitere 45 Minuten gehen. Jetzt erhöht sich noch einmal das Volumen.

Heize nach 25 Minuten den Backofen auf 230 Grad Celsius Ober- und Unterhitze vor. Stelle eine feuerfeste Schale oder Auflaufform mit Wasser auf den Ofenboden. Dadurch entwickelt sich Dampf und das Brot kann aufgehen, ohne dass die Brotoberfläche zu schnell einreißt.

Teigmasse in der Kastenform

Schritt 4

Stelle die Kastenform auf ein Gitter in der Mitte des Backofens und mach schnell die Ofentüre wieder zu, damit nicht zu viel Dampf entweicht. Reduziere dann direkt die Hitze auf 200 Grad Celsius. Das Brot hat somit noch die hohe Anfangshitze und der Ofentrieb setzt ein. Das Brot geht noch einmal schön auf. Der Ofen reduziert die Hitze dann langsam auf 200 Grad Celsius. Also verbrennt die Brotoberfläche nicht. 

Nach ungefähr 45 Minuten ist das Brot fertig gebacken. Stürze das Brot auf ein Gitter und klopfe mit den Fingerknöcheln auf den Brotboden. Klingt es hohl, ist es fertig. Sollte es sich nicht hohl anhören, dann stelle es noch einmal ohne Form für 5 Minuten auf das Gitter im Ofen.

Lass dein erstes eigenes Brot auf einem Gitter richtig auskühlen, bevor du es anschneidest. Das ist immer nicht so einfach, da es sooo herrlich duftet. Abgekühlt lässt sich das Brot aber besser schneiden, ansonsten reißt es schnell.

 

Probier es doch einfach mal aus. Du wirst sehen, dass du mit dieser einfachen Anleitung auch ein sehr schöne Ergebnis hinbekommst. Brotbacken ist keine Zauberkunst oder hohe Wissenschaft. Der Duft nach frischgebackenem Brot aus dem eigenen Ofen ist einfach herrlich. Und außerdem weißt du dann auch immer genau, was drin ist.

Schreib mir doch einfach einen Kommentar, wie dir dein Brot gelungen ist und wie es dir schmeckt. Wenn du noch Fragen, Anmerkungen oder Ideen zu diesem Thema hast, dann immer gerne her damit. Schreibe einfach einen Kommentar. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Jedes zweite Wochenende findest du an dieser Stelle den Link auf den nächsten Beitrag dieser Reihe. Im nächsten Artikel erkläre ich dir, welche Unterschiede es bei Weizenmehlen gibt und wie sich diese auf das Backergebnis auswirken.

Deine Anja

 

13 Kommentare auf “Brotbacken für Einsteiger #1 – Mein erstes Weizenbrot

  1. Hallo Anja,
    ich habe Dein Rezept leicht abgeändert und 400g „405er“ und 100g Roggenmehl 997 und etwas mehr Wasser genommen und es ist wunderbar geworden.
    Das entsprechende Bild sende ich noch.
    Nur als Tipp, gebe bitte an welche Kastengröße Du nimmst, üblich sind 25 oder 30cm.
    Ich verfolge Dein Blog sehr interessiert.

    1. Hallo Erich,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Interesse an meinem Blog. Es freut mich total, dass dir das Brot schmeckt. Deine Variante klingt auch gut. Meine Kastenform ist 25 cm lang. Danke für den Tipp. Werde ich in Zukunft dazu schreiben.
      Deine Anja

  2. Dieses Rezept wird heute ausprobiert und ich freue mich schon auf das erste selbstgebackene Brot! 🙂
    Leider habe ich das Rezept vorher nicht ganz gelesen, sodass mein Teig mitten in der Nacht fertig sein wird. Wären auch 18-19 Stunden Gehzeit noch in Ordnung?

    1. Hallo Antonia,
      nein, das ist überhaupt nicht schlimm. 🙂 Im Hochsommer bei 28 Grad in der Wohnung wäre es ein bisschen kritischer, aber so ist das kein Problem. Ich freue mich, dass du dein erstes Brot backst. Viel Erfolg.
      Grüße
      Anja

      1. Hallo Anja,
        danke für die schnelle Antwort! Das Brot war sehr lecker und aktuell ist bereits das nächste im Ofen!
        Ich habe für meine 30 cm lange und 10 cm hohe Kastenform (1,70 l) die anderthalb-fache Menge genommen und war sehr zufrieden mit der Größe des Brotes. Bald probiere ich weitere deiner tollen Rezepte aus!!
        VG Antonia

        1. Hallo Antonia,
          toll, dass das Brot lecker geworden ist. Das freut mich sehr. Danke für die Rückmeldung mit der Menge. So ein Feedback hilft mir immer sehr. Ich bin gespannt, welches Brot du dir als nächstes aussuchst.
          Grüße
          Anja

  3. Hallo!
    Ich habe als Backanfängerin heute dein Brot gebacken und es ist wundervoll geworden! Schön verständliche Anleitung mit Tricks und Kniffs, die man sonst nirgends findet. Dankeschön, dein Brot wird es noch oft geben!

    1. Hallo Eva,
      dein Kommentar macht mich sehr happy. Als ich angefangen habe zu backen, habe ich mir mit manchen Erklärungen und Tipps recht schwer getan. Vieles klang so kompliziert. Daher versuche ich immer, die Rezepte, Ideen und Tipps so verständlich und einfach wie möglich zu halten. Ein leckeres Brot zu backen, ist kein Hexenwerk. Ich freue mich, dass dir das Brot schmeckt.
      Grüße
      Anja

  4. Hallo Antonia, ich bin Brotback-Anfängerin und würde dein Brot gerne backen. Bin mir aber unsicher, wieviel „1/4 TL“ ist und ob ich da zu viel oder zu wenig nehme. Könntest du mir bitte eine Grammzahl angeben?
    Liebe Grüße
    Ursula

  5. Ich habe den Teig heute mal versucht, allerdings wird er bei mir sehr fest, nicht flüssig. Ich habe beim ersten mal den Teig sogar entsorgt, weil ich dachte, dass ich mich vermessen haben muss, weil er so fest war. Verwendest du die Schneebesen oder die Knethaken zum umrühren? Ich habe lauwarmes Wasser verwendet, kann es daran liegen?
    Ich werde den Teig jetzt mal gehen lassen, und dann schauen, ob es was wird…

    1. Hallo,
      danke für deinen Kommentar. Ich verrühre den Teig mit einem Kochlöffel. Da jedes Mehl ein bisschen anders ist, trau dich ruhig, ein bisschen mehr Wasser zu verwenden. An der Wassertemperatur liegt es glaube ich nicht.
      Viele Grüße und viel Spaß beim weiteren Ausprobieren.
      Anja

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